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Mietwagen prüfen
© Sergey Yarochkin, AdobeStock

Mietwagen im Urlaub: Diese Tricks der Autovermietungen sind zu beachten

Ein Mietwagen sorgt für die gewünschte Mobilität im Urlaub. Doch manche Anbietende arbeiten mit üblen Tricks und treiben die Kosten für Mietwagen in die Höhe. Um sich dabei nicht übers Ohr hauen zu lassen, gibt die Verbraucherzentrale Hamburg hilfreiche Tipps.

Im Gegensatz zu vielen anderen Urlaubsreisen lohnen sich Last-Minute-Angebote bei der Anmietung eines Mietwagens in der Regel nicht. Daher sollten Urlaubende ihr Fahrzeug am besten so früh wie möglich online, inklusive aller gewünschten Extras wie Kindersitz oder Dachgepäckträger, buchen. Sonst kann es vor Ort teuer werden. Gleiches gilt für die Versicherungen rund um den Mietwagen. Am Urlaubsort ist der Abschluss meist teurer. Um nicht auf manche Tricks von Anbietenden von Mietwagen hereinzufallen, sollte einiges beachtet werden.

Das Übergabeprotokoll detailliert ausfüllen

Am Ziel der Träume angekommen, soll der Urlaub natürlich sofort beginnen. Die Verbraucherzentrale rät dazu, sich bei der Übernahme des Mietwagens Zeit zu lassen. Man sollte penibel darauf achten, dass alle Schäden, die Sie am Fahrzeug festgestellt werden, auch im Übergabeprotokoll vermerkt werden. Sonst kann es passieren, dass einem diese nach der Reise in Rechnung gestellt werden, auch wenn man sie nicht verursacht haben. Im Idealfall ist bei der Abholung des Fahrzeugs eine weitere Person dabei, die nicht im Mietvertrag steht. Sie ist eine mögliche Zeugin oder ein möglicher Zeuge. Außerdem kann der Zustand des Autos mit Fotos dokumentiert werden.

Einen Rechtsstreit mit dem Autovermietenden nach der Urlaubsreise sollte unbedingt vermieden werden. Eine gerichtliche Auseinandersetzung mit einem im Ausland ansässigen Unternehmen ist in der Regel ein schwieriges Unterfangen und die Erfolgsaussichten sind ungewiss.

Die Tricks der Firmen von Mietwagen

Einen Mietwagen für den Urlaub zu buchen, kann ein teures Vergnügen sein. Ärgerlich wird es, wenn Vermietende mit unlauteren Mitteln versuchen, die Mietkosten in die Höhe zu treiben. Darauf sollte man beim Mieten eines Autos achten:

Der Versicherungstrick

Viele Autovermietungen in Urlaubsregionen arbeiten mit lokalen Versicherungen zusammen. Das hat zur Folge, dass man bei der Abholung des Mietwagens oft zum Abschluss von Zusatzversicherungen gedrängt werden. Diese sind in der Regel nicht nur teuer, sondern auch unnötig. Oft sind die Verträge auch nur in Englisch oder der Landessprache verfügbar. Deshalb sollten alle gewünschten Versicherungen vor Reiseantritt abgeschlossen werden. Achtung: Nur wer im Mietvertrag als Fahrer oder Fahrerin eingetragen ist, darf das Auto auch fahren. Ansonsten besteht kein Versicherungsschutz.

Der Gelände-Trick

Im Mietvertrag sind oft Gebiete aufgeführt, in denen Sie mit Ihrem Auto nicht fahren dürfen. Dazu gehören zum Beispiel Geländefahrten. Bei starker Verschmutzung und vielen Mängeln verlangen manche Vermietenden Geld für den Verstoß gegen dieses Verbot. Sollte das Auto vor der Rückgabe stark verschmutzt sein, ist es daher ratsam, vorher noch einmal durch die Waschstraße zu fahren.

Der Kratzer-Trick

Oft werden Mietwagen an Orten abgegeben, an denen die Beleuchtung viele kleine Schäden verdeckt. Werden diese nach der Rückgabe vom Vermieter beanstandet, müssen Mieterinnen oder Mieter dafür aufkommen, obwohl Sie den Schaden vielleicht gar nicht selbst verursacht haben.

Schäden, die eigentlich kostengünstig repariert werden könnten, werden manchmal durch den weitaus teureren Austausch ganzer Fahrzeugteile behoben und dann in Rechnung gestellt. Da Autovermietungen aber nicht verpflichtet sind, Kratzer im Lack auszubessern, können sie theoretisch ein und denselben Schaden mehreren Personen in Rechnung stellen.

Der Sand-Trick

Nicht alle Wege sind asphaltiert oder befestigt. Vielleicht ist Ihr Traumstrand nur über eine staubige Sandpiste zu erreichen. Auch das kann zur Kostenfalle werden: Manche Anbietende berechnen ihren Kunden eine Sonderreinigung wegen übermäßiger Verschmutzung. Was genau unter diesen Begriff fällt, ist allerdings nicht genau definiert, so dass einige Anbietende diese Unklarheit ausnutzen.

Der Tank-Trick

Bei der Anmietung eines Mietwagens gibt es verschiedene Tankvarianten. Die Verbraucherzentrale empfielt die Variante „voll/voll“. Das bedeutet, dass man den Wagen vollgetankt abholt und vollgetankt zurückgibt, da man so nur den tatsächlichen Verbrauch bezahlen. Allerdings ist es bei dieser Vereinbarung besonders wichtig, dass man das Auto auch wirklich vollgetankt zurückgibt, da es sonst durch die Berechnung von Tankpauschalen richtig teuer werden kann. Da einige Anbietende diese unberechtigterweise trotzdem verlangen, empfiehlt es sich, die Tankquittung aufzubewahren und den Stand der Tankanzeige fotografisch festzuhalten.

Der Kreditkarten-Trick

Beim Mieten eines Cabrios sollte man besonders vorsichtig sein. Bei spanischen Autovermietungen ist es nicht unüblich, zwei auf den eigenen Namen ausgestellte Kreditkarten vorzulegen. Andernfalls wird der gewünschte Wagen nicht herausgegeben und die Buchung eines billigeren Wagens vorgeschlagen. Dabei berücksichtigt der Vermieter nicht unbedingt den Preisunterschied. Man zahlt also für ein teures Cabrio, fährt aber ein günstigeres, geschlossenes Auto.

Das rät die Verbraucherzentrale

Lassen Sie bei der Rückgabe des Fahrzeugs die gleiche Sorgfalt walten wie bei der Übernahme. Geben Sie das Auto in Anwesenheit eines Zeugen oder einer Zeugin zurück und dokumentieren Sie sorgfältig den Zustand des Fahrzeugs, einschließlich des Innenraums. Pünktlichkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Da ein Miettag genau 24 Stunden dauert, kann sonst schon bei kleinen Verspätungen ein weiterer Tag in Rechnung gestellt werden. Außerdem erlischt die Versicherung sofort nach Ablauf der Mietzeit. Sie fahren dann unversichert und müssen für alle verursachten Schäden selbst aufkommen.